Projekte des LKV Baden-Württemberg e.V.
Auf dieser Seite können Sie sich über aktuelle Projekte des LKV informieren
ResKuh
ResKuh – eine Zusammensetzung aus Res
für Resilienz, das zentrale Thema des Projekts, und Kuh
– ist ein neues, von der europäischen Union gefördertes Projekt, das sich auf die Optimierung von Ressourcen und die Entwicklung nachhaltiger Tierhaltungssysteme in der Oberrheinregion konzentriert. Es schließt nahezu direkt an das im Juni 2023 beendete KLIMACO-Projekt an und profitiert daher von der bereits jahrelang bestehenden sehr guten und intensiven Partnerschaft der Chambre d’agriculture d’Alsace (CAA; Frankreich) und des LKV BW. Weitere am Projekt teilnehmende fachliche Partner sind die Chambre d’agriculture Grand Est (Frankreich), das Institut de l’Elevage Idele (Frankreich), das Netzwerk Bio en Grand Est (Frankreich) und die AGRIDEA (Schweiz). Darüber hinaus sind 10 weitere Organisationen aus Ausbildung, Forschung und Beratung als assoziierte Partner am Projekt beteiligt.
Das transnationales Kooperationsprojekt hat zum Ziel, Wissen und Lösungen zusammenzuführen, um auf gemeinsame Probleme der drei betroffenen Gebiete am Oberrhein zu reagieren: Elsass, Baden und die Nordschweiz. Es gliedert sich in die fünf Arbeitsgruppen Wassermanagement, Grünlandmanagement, Energiemanagement, Tierwohl und Reduzierung von Treibhausgasen.
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HoliCow
neue Instrumente für eine bessere Widerstandsfähigkeit
Das Projekt HoliCow entstand durch die Beobachtung eines dramatischen Rückgangs von kleinen und mittleren Milchviehbetriebe in unseren Regionen. Dieser Rückgang ist auf mehrere Faktoren zurückzuführen. Erstens ist der Zugang zu den Technologien für diese Betriebe aufgrund der Investitionen und der Zeit, die erforderlich wären, schwierig und nicht lukrativ. Dies führt zu wirtschaftlichen Verlusten und längerfristig zu einer geringeren Konkurrenzfähigkeit der Betriebe.
Angesichts der Bedeutung dieser Betriebe für die Erhaltung unserer Landschaften, der biologischen Vielfalt und der Erhaltung der Gesundheit und Robustheit der Milchviehherden haben die Projektpartner von HoliCow beschlossen, ihre Kräfte zu bündeln, um diesen Betrieben die Möglichkeit zu geben, erschwingliche Instrumente zu nutzen, um ihre Konkurrenzfähigkeit und Widerstandsfähigkeit zu verbessern. Darüber hinaus ist eine Werbekampagne geplant, um die Beziehungen zwischen den Landwirten und ihrer lokalen Gemeinschaft zu stärken.
Konkret ist es den Partnern zuvor gelungen, anhand der Milchzusammensetzung und insbesondere der spektroskopischen Analyse im mittleren Infrarotbereich Biomarker für Gesundheit, Wohlergehen, Hitzestress, Methanemissionen und andere Merkmale vorherzusagen. Nun werden all diese Vorhersagen zusammengetragen, um einen leicht verständlichen Indikator zur Bewertung der Widerstandsfähigkeit der Betriebe zu erstellen. Für die Landwirte wird eine Gemeinschaftsdatenbank eingerichtet, um ihnen bei der Lösung der aufgezeigten Probleme zu helfen. Dabei wird die Plattform anhand des Feedbacks der Nutzer ständig verbessert.
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Homepage HoliCow
KLIMACO
Ende 2020 wurde das Interreg-Oberrhein-Projekt ELENA mit großem Erfolg abgeschlossen. Die grenzüberschreitende Arbeit ermöglichte es, die auf beiden Seiten des Rheins verwendeten Methoden und Werkzeuge auszutauschen und jeweils davon zu profitieren. Diese sehr gute Zusammenarbeit wird nun über das Projektende von ELENA hinaus weitergeführt, indem zu Beginn dieses Jahres das Projekt KLIMACO startete. Auch dieses Projekt läuft im Rahmen des europäischen Programms Interreg und widmet sich dem Aufbau und der Begleitung der Klimaresilienz in der Tierhaltung am Oberrhein und zielt somit darauf ab, die Umsetzung von Anpassungsstrategien an den Klimawandel zu identifizieren und zu fördern. Dafür haben sich 21 Partner aus Frankreich, Deutschland, der Schweiz und Luxemburg, darunter Beratungs- Forschungs- und Lehrorganisationen zusammengeschlossen, um für die nächsten 2 1/2 Jahre dieses Ziel zu verfolgen.
Das Projekt ist in fünf Arbeitsschwerpunkte gegliedert:
- Tierwohl- und Tiergesundheit
- CO2 und Methan
- Agroforstwirtschaft
- Energie
- Futtermittel
SESAM - Sensor Assisted Alpine Milk Production
Der Projektname SESAM steht für Sensor Assisted Alpine Milk Production
, eine durch Sensoren unterstützte Milchproduktion im Alpenraum. Interreg ist ein Regionalprogramm der Europäischen Union zur Förderung der grenzüberschreitenden Zusammenarbeit. Projektpartner sind sechs Organisationen der MLP aus Frankreich, Deutschland, Italien, Slowenien und Österreich, ein EDV-Dienstleider aus der Schweiz, eine Universität aus Slowenien und eine Forschungseinrichtung aus Deutschland. Das Interreg Vb Alpenraumprogramm in der Förderperiode 2014 bis 2020 hat es sich zum Ziel gesetzt, ein intelligentes, nachhaltiges und integratives Wachstum im Alpenraum zu fördern.
Die Milchproduktion im Alpenraum ist prägend für das großartige, einmalige Landschaftsbild der Alpen und Voralpen und wichtiger Wirtschaftsfaktor für die Region. Schwierige Topographie und schwierige Klimabedingungen mit kurzen Vegetationsperioden begrenzen das betriebliche Wachstum der Milchbauern. Kleine und mittlere Milchviehbetriebe sind charakteristisch für die Alpenregion. Diese besonderen natürlichen Bedingungen des Alpenraumes stellen auch besondere Anforderungen an das betriebliche Management, die eingesetzte Technik und die gehaltenen Tiere. Gesundheit und Robustheit der gehaltenen Milchkühe sind von besonderer Bedeutung. Diese zu erhalten und zu verbessern steht im Mittelpunkt des Projektes. Technik im Agrarbereich ist häufig ausgerichtet an den Gunststandorten der Milchproduktion, und damit ausgerichtet auf den Einsatz in großen Herden.
Die SESAM-Projektpartner haben sich als Ziel gesetzt auf der Basis eines vorhandenen Systems, ein Tracking-System für Milchkühe zu entwickeln das die Daten der Milchleistungsprüfung und der Gesundheitsmonitoring-Systeme integriert. Das SESAM Tracking-System in der Endausbaustufe monitort Laufen, Liegen, Fressen und Wiederkauen von Milchkühen und kann die Tiere lokalisieren. Durch die Integration von Tiergesundheitsdaten wird es möglich sein, entstehende Gesundheitsprobleme bei Milchkühen (Ketosen, Azidosen, Mastitis usw.) erkennen zu können. Daten der Milchleistungsprüfung werden die Genauigkeit des SESAM-Systems erhöhen. Das zu entwickelnde System wird multilingual sein und speziell auf die kleinen und mittleren Betriebe des Alpenraums zugeschnitten.
Weitere Informationen finden Sie auf der Homepage von SESAM :
HappyMoo - Das neue Projekt des European Milk Recording
Der Landeskontrollverband Baden-Württemberg beteiligt sich derzeit an dem 2018 genehmigte Interreg NWE Projekt HappyMoo, welches das Wohlergehen von Milchkühen zum Ziel hat. Die Partner haben bereits bei dem Projekt OptiMir zusammengearbeitet, welches viele Grundlagen für HappyMoo geschaffen hat.
Das Tierwohl wird mehr und mehr zu einem Hauptthema in der Landwirtschaft. Weite Teile der Gesellschaft sorgen sich um das Wohlergehen der Tiere und für die Landwirte führt ein geringeres Wohlergehen der Tiere zu wirtschaftlichen Verlusten. Daher ist es notwendig, dass Wohlergehen der Kuh objektiv und messbar beurteilen zu können.
Derzeit wird nur durch stichprobenartige Kontrollen das Wohlergehen der Tiere auf einem landwirtschaftlichen Betrieb beurteilt. Es besteht also die Notwendigkeit, das Tierwohl regelmäßig und kostengünstig zu bewerten. In der Milcherzeugung ermöglicht die regelmäßige Milchkontrolle die Analyse der Milch auf Einzeltierbasis. Die Milchkontrolle liefert dadurch wertvolle Informationen über den aktuellen Zustand der einzelnen Kuh.
Im Rahmen des Projektes möchte HappyMoo Milcherzeugern, Tierärzten und Beratern ein Instrument zur Verfügung zu stellen, welches der Überwachung des Wohlergehens der Kühe und insbesondere der Freiheit von Krankheiten, Hunger und Stress dient. Um dies zu erreichen sind acht europäische Milchkontrollverbände, ein IT-Unternehmen, ein Pilotlabor und 3 Forschungszentren eine Partnerschaft eingegangen, um dieses Instrument zu entwerfen, Daten bereitzustellen und diese über verschiedene statistische Ansätze auszuwerten. Im Detail wird die Möglichkeit untersucht das mittlere Infrarotspektrum der Milch zu nutzen, um eine Beeinträchtigung dieser drei Freiheiten vorherzusagen.
HappyMoo konzentriert sich auf vier Unterthemen, um die Abwesenheit von Krankheit, Hunger und Stress zu bewerten:
- Mastitis
- Lahmheit
- Negative Energiebilanz
- Stress
Mastitiden und Lahmheiten beeinträchtigen das Wohlergehen der Tiere nachhaltig in der Milchviehhaltung. Die Mastitis-Koordination ist hier beim LKV BW angesiedelt.
Weitere Informationen finden Sie auch auf der Homepage von HappyMoo :
Remission Dairy
Das BLE-Verbundprojekt ReMission Dairy
steht für die Entwicklung eines innovativen Fütterungscontrollings und -managements mit dem Plan, die Methan- und Stickstoffemissionen in der Milcherzeugung zu senken. Hintergrund des Projektes ist das Ziel der EU-Klimapolitik, die eine Reduktion an Treibhausgasen fordert und auch die Landwirtschaft als Emissionsquelle für Methan und Stickstoff in die Verantwortung nimmt.
An dem zwei jährigen ReMission Dairy Projekt
nehmen insgesamt 30 Pilotbetriebe aus Baden-Württemberg, Mecklenburg-Vorpommern, Niedersachsen und Sachsen teil. Dabei erhalten die Betriebe eine intensive Betreuung durch LKV-Fütterungsberater und LKV-Mitarbeiter bei der monatlichen Datenerhebung zur Rationsgestaltung, Futterqualität und von weiteren Erzeugungsparametern der Milchkuhherden. Zusätzlich werden diese Daten mit tierindividuellen Informationen zur Tiergesundheit sowie Daten aus der Milchleistungsprüfung und der Milchgüteprüfung verknüpft. Anhand von Milchfeinanalytik und Futteranalysen werden Schätzgleichungen zur Methan- und Stickstoffemission entwickelt und auf den 30 Pilotbetrieben getestet. Dafür herangezogen werden die monatlichen MLP-Milchproben und zusätzlich die wöchentlichen, aus der Tankmilch entnommenen Proben. Die dann vorliegenden Ergebnisse bilden eine Informationsgrundlage für die Ableitung von Handlungsempfehlungen.
Die erhobenen Daten werden zur Berechnung von Kennwerten, wie der Futtereffizienz, der Effizienz der N-Ausnutzung und der Methan-Ausscheidung genutzt. Diese Werte fließen in die Optimierung der Fütterung und in die Berechnung von Einsparpotenzialen ein. All dies wird auf einer mobilen WebPlattform bereitgestellt, sodass der Landwirt ein praktisches Werkzeug zum selbständigen Fütterungsmanagement und –controlling erhält. Durch die Steigerung der betrieblichen Produktionseffizienz werden Energieverluste reduziert und die Umweltwirkung des einzelnen Betriebs nachhaltig verbessert. So profitieren Landwirt und Umwelt gleichermaßen. ReMission Dairy ist mit dem Projekt eMissionCow
verzahnt, das unter anderem die züchterische Beeinflussung der Methan- und Stickstoffemissionen auf Einzeltierbasis untersucht. ReMission Dairy ist ein Verbundprojekt mit folgenden Partnern: Vereinigte Informationssysteme Tierhaltung w. V. (vit), Deutscher Verband für Leistungs- und Qualitätsprüfungen e. V. (DLQ), Christian-Albrechts-Universität zu Kiel, die Landeskontrollverbände in Baden-Württemberg, Mecklenburg-Vorpommern, Sachsen und WeserEms sowie die beiden Firmen agrosom und fodjan. Das Projekt wird durch das Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft gefördert. Projektträger ist die Bundesanstalt für Landwirtschaft und Ernährung.
Weitere Informationen finden Sie auf der Homepage von Remission Dairy:
eMissionCow - Futtereffizenz und Methan
Das Projekt eMissionCow hat zum Ziel, neue Schätzgleichungen für Emissions- und Futtereffizienz Parameter basierend auf Milchspektraldaten zu entwickeln. Der LKV BW ist als Projektpartner und als Experte für Milch-MIR-Spektraldaten dabei aktiv beteiligt. Das Projekt wird im Rahmen der Förderung Deutsche Innovationspartnerschaft Agrar (DIP) unterstützt und durch den Förderverein für Bioökonomieforschung e.V. (FBF) koordiniert. Es begann am 1. Juni 2018 und endet am 31. Mai 2021. Neben dem LKV sind folgende Projektpartner beteiligt: DLQ, vit, TiDa Tier und Daten GmbH, FBN-Dummerstorf, Uni KielInstitut f. Tierzucht u. Tierhaltung, Bayerische Landesanstalt für Landwirtschaft sowie das Institut für Tierernährung und Futterwirtschaft (LfL, ITE, ITZ). Weitere unterstützende Partner sind die im OptiKUH-Konsortium organisierten, deutschen Versuchsbetriebe, European Milk Recording (EMR), Universität Liege und das Walloon Agricultural Research Center (CRA-W).
Eine züchterisch verbesserte Futtereffizienz beim Milchrind führt zum einen zu einer verbesserten Produktionseffizienz der Milcherzeugung und stellt zum anderen eine Maßnahme zum aktiven Klimaschutz dar, da bei einer höheren Futtereffizienz geringere Treibhausgas (THG)-Emissionen je Produkteinheit entstehen. Darüber hinaus könnte eine Zucht auf einen geringeren Methanausstoß einen Beitrag zum Klimaschutz leisten. Das übergeordnete Projektziel ist die Zucht auf Futteraufnahme, Futtereffizienz und verminderte Methanemissionen in den deutschen Rinderpopulationen.
In Kooperation mit den Forschungspartnern sowie den Projektpartnern im Projekt ReMission Dairy und OptiKUH werden Konzepte entwickelt, die es in Zukunft erlauben, Auswertungen und Empfehlungen sowohl für die Zucht als auch für das Herdenmanagement bereitzustellen, mit dem Ziel, klimarelevante Emissionsminderung sowie die Fütterungseffizienz zu optimieren. Erste Anwendungen, wie z.B. der Vergleich der täglichen Methan-Emission sowohl der Kühe als auch der Herde mit der Population wurden beim LKV BW bereits entwickelt.
Weitere Informationen finden Sie auf der Homepage von EMissionCow:
D4Dairy - Vorsprung durch Vernetzung
D4Dairy knüpft ein international wettbewerbsfähiges, transdisziplinäres Netzwerk aus in- und ausländischen Universitäten, Kompetenzzentren und Forschungseinrichtungen, sowie Unternehmen entlang der Wertschöpfungskette Milch (Landwirte, Zuchtorganisationen, Milchverarbeiter, Tiergesundheitsdienste, Interessensvertretungen u.a.) und – last, but not least – nationalen und internationalen Technologieanbietern (Sensoren, Fütterung, Klimamessung, Datenverarbeitung). Aufbauend auf dem COMET-Projekt ADDA wurde das bestehende Netzwerk entlang der Wertschöpfungskette Milch um Technologieanbieter und Wissenschaftspartner mit dem Fokus auf neuen Technologien zum D4Dairy Konsortium erweitert. Das Konsortium besteht aus 31 Wirtschaftspartnern und 13 Wissenschaftspartnern.
D4Dairy hat das übergeordnete Ziel, mittels eines datengestützten, vernetzten Informationssystems unter Ausschöpfung der Möglichkeiten moderner Technologien (Mid-Infra-Red Spektren, Genominformation, …) und fortgeschrittener Datenanalysen eine digitale Unterstützung des Managements am Milchviehbetrieb aufzubauen und damit eine weitere Verbesserung der Tiergesundheit, des Tierwohls und der Produktqualität zu erreichen.
Digital unterstützte Landwirtschaft verfügt dank des beträchtlichen technologischen Fortschritts moderner Informations- und Kommunikationstechnologien (z.B.: Internet of Things, Sensortechnik) und Genomik ein enormes Potenzial, eine zweite grüne Revolution zu begründen. Dies bringt aber auch Herausforderungen für Landwirtschaft und Lebensmittelindustrie mit sich und wird traditionelle Rollen bzw. Arbeitsaufteilungen entlang der Wertschöpfungskette maßgebend verändern. Als ein von der Landwirtschaft initiiertes und getriebenes Projekt soll D4Dairy der Milchwirtschaft ermöglichen, diese modernen Technologien selbstbestimmt einzuführen und zu nutzen.
Eine Herausforderung ist die Zusammenführung von Daten aus verschiedenen Systemen und verschieden Beteiligten entlang der Wertschöpfungskette Rind damit mit Big Data-Ansätzen mehr Hintergrundinformationen zur Entstehung von Erkrankungen gewonnen und Hilfsmittel für die Früherkennung bzw. Vermeidung von Erkrankungen entwickelt werden können.
D4Dairy besteht aus zwei Themenfeldern.
In Area 1 liegt der Schwerpunkt auf der Integration der in den Betrieben generierten Daten bzw. der Interoperabilität der in den Betrieben eingesetzten System und der Prozessentwicklung und -optimierung mit dem Ziel Entscheidungsunterstützungsinstrumente zu generieren. Die Unterprojekte in diesem Bereich umfassen Arbeiten zu Aspekten der Qualitätssicherung, des Datenaustausches, des Datenschutzes als auch der Forschung von Zusammenhängen von verschiedenen Merkmalen. In Area 1 laufen alle Ergebnisse aus D4Dairy zusammen, da hier der Informations- und Wissenstransfer erfolgt.
Area 2 von D4Dairy umfasst die gesamte Bandbreite der Erfassung und Validierung neuer Merkmale, die Kombination von neuen mit bereits bestehenden Merkmalen sowie die Untersuchung möglicher Risikofaktoren hinsichtlich der Tiergesundheit mit Hilfe von neuen Methoden. Funktionale Merkmale, insbesondere Gesundheitsmerkmale, haben in den vergangenen Jahren zunehmend an Bedeutung gewonnen. Durch die Kombination von Daten aus der Automatisierung und Sensoren bieten sich neue Möglichkeiten für das Herdenmanagement und die Zucht. Dies kann die Verbesserung der Tiergesundheit und des Tierwohls ermöglichen.
Weitere Informationen finden Sie auf der Homepage von D4Dairy:
Q Check - Tierwohl in der Milchviehhaltung mit System
Q Check wird aus Mitteln des BMEL gefördert. Projektpartner sind die Hochschule Osnabrück, das Landeskuratorium der Erzeugerringe für tierische Veredelung in Bayern e.V., die Ludwig-Maximilians-Universität München, das Thünen Institut und Vereinigte Informationssysteme Tierhaltung w.V.
In Kooperation mit den Landeskontrollverbänden und Milchprüfringen koordiniert der Deutsche Verband für Leistungs- und Qualitätsprüfungen e.V. das Projekt.
Jeder Landwirt ist im Rahmen der sogenannten betrieblichen Eigenkontrolle dazu verpflichtet, das Wohlergehen seiner Tiere regelmäßig zu beurteilen. So will es das Tierschutzgesetz. Konkrete Vorgaben, welche Indikatoren hierfür geeignet sind, fehlen jedoch. Um aus der Branche heraus geeignete Indikatoren für die Milchviehhaltung festzulegen und damit in Zukunft nicht nur die betriebliche Eigenkontrolle zu unterstützen, sondern auch die Grundlage für ein flächendeckendes Tierwohlmonitoring zu schaffen, wurde Q Check initiiert. Dabei stützt sich Q Check ausschließlich auf Indikatoren aus bestehenden Datenquellen, wie der Milchleistungs- und Milchgüteprüfung, dem Herkunftsinformationssystem Tier (HI-Tier) sowie dem Qualitätsmanagementsystem Milch (QM-Milch).
In einem aufwendigen Verfahren wurden vom Thünen-Institut über 200 Experten aus Praxis, Wissenschaft, Wirtschaft, Politik und Zivilgesellschaft in die Indikatorenauswahl einbezogen. In einer zweistufigen Delphi-Befragung waren sie aufgerufen ihre Einschätzung zum Nutzen potenzieller Indikatoren abzugeben. Parallel dazu befragte die Hochschule Osnabrück im Rahmen einer Stakeholderanalyse 50 Experten nach ihren persönlichen Erwartungen und Blickwinkeln zum Thema Tierwohl. Je zwei Ergebnisworkshops und Round-Table-Gespräche in Frankfurt und Berlin, während derer jene Indikatoren mit der größten Zustimmung erneut diskutiert und wenn nötig angepasst wurden, komplettierten den Austausch der Experten und Branchenvertreter. So konnte die Meinung der Branche aufgegriffen, ausgewertet und widergespiegelt werden. Es wurden jene Indikatoren ausgewählt die mehrheitlich im Sinne der betrieblichen Eigenkontrolle als geeignet bewertet wurden und welche nun die DLQ-Richtlinie 2.0 darstellen.
Aus dem Projekt entstand der DLQ Report, welcher eine Grundlage liefert den Tierwohl-Status bundesweit darstellen zu können. Je nach Auswertungstiefe können 88-100% aller Milchkühe in Deutschland einbezogen werden. Diese Reichweite unterscheidet das Vorhaben von allen vergleichbaren Projekten zur Tierwohlerfassung und ist weltweit einzigartig.
Betrieben, die den DLQ Report nutzen, stehen die ermittelten Indikatoren zum Ende eines Quartals und als Jahresüberblick zur Verfügung. Zusätzlich werden Ziel- und Warnwerte angegeben, die die Erkennung möglicher Handlungsfelder zur Stärkung des Tierwohls unterstützen. Die Landwirt*innen können dann in anonymisierter Form die Ergebnisse für ein nationales Tierwohlmonitoring freigeben.
Weitere Informationen zu Q-Check finden Sie unter :
Go Organic - Gemeinschaftliche Ziegenzüchtung weiterentwickeln
Das Projekt Go Organic
hat zum Ziel ein Netzwerk der verschiedenen Akteure in der Ziegenzucht aufzubauen und intelligente Datenmanagementsysteme zu schaffen. Außerdem soll die Zuchtwertschätzung für eine ökologische Ziegenzucht weiterentwickelt werden, unter anderem durch ein praxisnahes Gesundheits- und Robustheitsmonitoring. Durch aktive Einbindung von ziegenhaltenden Betrieben in die Zuchtprogramme und Anwendung verschiedener züchterischer Werkzeuge soll ein Beratungskonzept zur ökologischen Ziegenzucht entwickelt werden. Das vom BMEL geförderte Projekt hat eine Laufzeit von zwei Jahren seit April 2020. Neben dem LKV Baden-Württemberg sind auch die Zuchtwertschätzstellen sowie Ziegenzucht- und Leistungskontrollverbände in Baden-Württemberg und Bayern, die Universität Hohenheim, das LGL Baden-Württemberg, die entra Beratung agrar, das Vereinigte Informationssystem Tierhaltung w.V. und der Ziegenzuchtverband Thüringen Partner im Projekt.
Weitere Informationen finden sie auf der Homepage von GoOrganic :