Neues Internetportal Schlachtdaten-online

Nach dem Verkauf von Mastschweinen sollte jeder Landwirt die Schlachtdaten genau unter die Lupe nehmen, um daraus Schlüsse für die eigene Produktion und für das Verkaufsmanagement zu ziehen. Sowohl bei der Klassifizierung nach FOM, aber insbesondere nach AutoFOM stehen eine Fülle von Einzeldaten sowie in der Regel auch Informationen zu den Schlachtkörperbefunddaten zur Verfügung. Von Interesse sind insbesondere die Fragen: Stimmt das mittlere Verkaufsgewicht, wie ist die Streuung bei der abgelieferten Partie, wie viele Schweine fallen aus der sog. Abrechnungsmaske heraus, usw.? Das Lesen und Interpretieren der Abrechnungen zur Beantwortung der Fragen ist im Einzelfall sehr mühsam und zum Teil ohne EDV sogar unmöglich. Aus diesem Grund sind technische Hilfsmittel notwendig, mit Hilfe derer die wesentlichen Informationen in übersichtlicher Form zusammengefasst und aus verschiedenen Blickwinkeln dargestellt werden können. Eine solche Hilfe bietet das von der Infosys-GmbH entwickelte Internetportal Schlachtdaten-online.

Was bietet Schlachtdaten-online?
Sofern die technischen und Datenschutz rechtlichen Voraussetzungen erfüllt sind, bekommt der Landwirt bzw. der Berater oder die ihn betreuende Beratungsorganisation einen Benutzernamen und ein Passwort, mit dem er sich bei dem System anmelden kann.

Aus Wettbewerbsgründen sind die Zugriffs- und damit die Auswertungsmöglichkeiten genau geregelt. Jeder Landwirt erhält nur seine eigenen Daten aus den Lieferungen an einen teilnehmenden Schlachtbetrieb. Die Vergleichswerte sind ebenfalls jeweils innerhalb des Schlachtbetriebes ermittelt, und die Beratungsträger erhalten nur Zugriff auf die Daten derjenigen Betriebe, die Mitglied in Ihrer Organisation sind. Ökonomische Daten sind aus Gründen der Wettbewerbsneutralität nicht Bestandteil des Infosys-Angebots. Diesbezügliche Fragestellungen können nur von den einzelnen Beratungsträgern bearbeitet werden, indem einzelbetriebliche Daten heruntergeladen und anschließend zum Beispiel mit dem Erlösvergleichprogramm KonRAT weiter verarbeitet werden.
Nach der Anmeldung erscheint auf dem Eingangsbildschirm bei Schlachtdaten online das Firmenlogo der entsprechenden Benutzerorganisation und ein dem bekannten Bild des Ordner- und Dateiverwaltungssystems des Explorers von Microsoft-Windows angepassten Navigationsbaum (Abb.1).

Der dargestellte Navigationsbaum zeigt den aktuellen Funktionsumfang. Jeder Nutzer kann sich unter der Schaltfläche Favoriten diejenigen Auswertungen zusammenstellen und speichern, die er bevorzugt und ohne weiteres Blättern im Funktionsmenü aufschlagen kann. Die Schlachtdaten können grundsätzlich schlachttagsbezogen oder Zeitraum bezogen ausgewertet werden. Innerhalb dieser Gruppierung sind Standarddarstellungen sowie Auswertungen zur Streuung und in Abhängigkeit vom Schlachtgewicht möglich. Darüber hinaus bietet die Zeitraum bezogene Auswertung die Möglichkeit einer Zeitreihendarstellung für ausgewählte Schlachtkörperparameter.

Jeder Nutzer kann die ausgewählten Einzeltierdaten in einem Standardformat (ADIS ADED, CSV, XLS, etc.) herunterladen.


Schlachttagsbezogene Standardauswertungen
Als Identifikation des Mästers gilt die Betriebsnummer nach Viehverkehrsverordnung sowie der Name. Auswählbar ist der Schlachttag und der belieferte Schlachtbetrieb. Im Einsenderfeld kann der gesamte Betrieb oder falls gewünscht und möglich einzelne unterschiedliche Tätowierkennzeichen innerhalb eines Betriebes ausgewählt werden. Dann werden die Anzahl und das mittlere Schlachtgewicht sowie die entsprechenden Werte der Vergleichsgruppe (VG) dargestellt.
Standardmäßig stehen fünf Auswertungstabellen zur Verfügung, die zur besseren Übersicht durch Anklicken auf- bzw. zugeklappt werden können. Neben drei Tabellen zur AutoFOM-Vermarktung stehen soweit verfügbar auch FOM-Merkmale sowie die Schlachtkörperbefunde abrufbereit. Die AutoFOM-Kurzübersicht beispielsweise enthält die wesentlichen Kennzahlen zur Vermarktung innerhalb des ausgewählten Schlachtbetriebes (im Beispiel Schlachthof mit der ES-Nr. 202, Abb. 2).

Um die Beurteilung zu erleichtern, werden die Ampelfarben verwendet. Grün hinterlegte Felder zeigen eine günstige Beurteilung an, gelbe eine mittlere und rote eine ungünstige Einordnung des gewählten Parameters. Im Beispiel liegt der Betrieb mit 0,972 Indexpunkten/kg Schlachtgewicht im oberen Viertel. Mit durchschnittlich 3,73 Verlustpunkten schaffte der Betrieb nur einen mittleren Wert. Hier empfiehlt es sich, in den weiteren Auswertungen nach den Details für diese Einstufung zu suchen (Abb. 3). Die durchschnittlichen Verlustpunkte in Höhe von 3,73 resultieren mit einem Anteil von 1,96 Punkten überwiegend aus zu fetten Bäuchen. Daneben sind auch zu schwere Schinken als Ursache für die nicht optimalen Erlöse zu sehen. Auf den ersten Blick scheint das Schlachtgewicht der abgelieferten Partie um einige kg zu hoch zu liegen.


Streuung grafisch dargestellt
Zur Darstellung der Streuung der Schlachtschweine stehen die Verteilungskurven der Schlachtparameter in Form von Säulendiagrammen zur Verfügung (Abb. 4). Am Beispiel Schinkengewicht wird deutlich, dass 3,3 % der Tiere unterhalb des sogenannten Normgewichtes gemessen wurden und damit nicht mit dem maximalen Faktor gewertet werden konnten. Das Normgewicht (grüner Bereich) liegt zwischen 15,0 und 19,0 kg. Erlösnachteile haben auch 28,9 % der Tiere mit einem zu hohen Schinkengewicht von über 19,0 kg. Beide Gruppen sind dem Ampelfarbensystem folgend in rot dargestellt. Etwa 2/3 der Tiere liegen mit ihrem Schinkengewicht im Standardbereich und werden demzufolge in grün gezeigt.


Grafische Darstellung in Abhängigkeit vom Schlachtgewicht
Eine Kernfrage im Verkaufsmanagement ist die Festlegung des optimalen Schlachtgewichtes. Sowohl bei der Klassifizierung nach AutoFOM als auch nach FOM besteht ein direkter Zusammenhang zwischen den Wert bestimmenden Schlachtkörperteilen und dem Erlös, z.B. Schinkengewicht, Bauchfleischanteil bei AutoFOM bzw. Speckmaß bei FOM. Diese Zusammenhänge werden bei Schlachtdaten online für die wesentlichen Merkmale in Form von Grafiken anschaulich gemacht (Abb. 9). Im Beispiel wird deutlich, dass der Betrieb im ausgewählten Schlachtzeitraum sowohl im Merkmal Indexpunkte je kg SG als auch im Merkmal Schinkengewicht über den Werten der Vergleichsgruppe liegt. Im Mittel scheinen demnach Genetik und Fütterung grundsätzlich in Ordnung zu sein. Darüber hinaus ist der Zusammenhang zwischen den Parametern und dem Schlachtgewicht erkennbar. Mit steigendem Schlachtgewicht steigt zwar das Schinkengewicht erwartungsgemäß an, die Erlös bestimmenden Indexpunkte erreichen allerdings bei etwa 92 kg ein Maximum. Aus betriebswirtschaftlicher Sicht liegt das Optimum immer in der Nähe des Maximums. Zur Ermittlung des betriebsspezifischen optimalen Schlachtgewichtes müssen jedoch weitere Variable berücksichtigt werden. Künftig sollen dazu weitere Hilfen in Schlachtdaten online angeboten werden.


Was bietet Schlachtdaten-online sonst noch ?
Eine Zeitraum bezogene Standardauswertung soll den Vergleich der aktuellen Lieferpartie mit den Lieferungen eines zurückliegenden Zeitraumes darstellen. Die wesentlichen Kennzahlen sind auch hier mit den Ampelfarben optisch hervorgehoben. Eine hohe Aussagekraft hat die Darstellung der zeitlichen Entwicklung von Schlachtschweinepartien. Dadurch kann der Landwirt / Berater einen Überblick z.B. über eine ganze Aufstallungsgruppe gewinnen.


Perspektiven für Schlachtdaten-online
Die Inhalte der dargestellten Auswertungen wurden in einer gemeinsamen Arbeitsgruppe bestehend aus Vertretern der Infosys-Gesellschafter Erzeugerring Westfalen und Landwirtschaftskammer entwickelt. Die Wünsche einzelner Anwendergruppen werden in einem laufenden Prozess in die Software eingebunden. Dazu zählen insbesondere


a) Grafische Darstellungen der Zeitraum bezogenen Auswertungen

Diese soll dem Nutzer einen schnelleren Überblick über die Entwicklung in seinem Betrieb bzw. in einer ausgewählten Gruppe bieten als dies in Tabellen-/Zahlen-form möglich ist. Damit sollen frühzeitig positive und insbesondere ungünstige Trends erkannt, und es kann ggf. gegengesteuert werden.

b) Kalkulation des optimalen Schlachtgewichtes

Diese zunächst für Berater konzipierte Anwendung soll es ermöglichen, das optimale Schlachtgewicht zu ermitteln. In dieser Anwendung können die betriebsspezifischen Kenndaten der Produktion als Variable eingegeben werden. Dazu zählen z.B. das Erlöspreisniveau (€ / kg), die Ausschlachtung, die mittleren täglichen Zunahmen, Angaben über den Verlauf des Zuwachses im Endmastbereich, der Futterbrauch je kg Zuwachs, die Futterkosten usw.

c) Auswertungen zu produktionstechnischen Daten

Sofern das Geschlecht der Tiere erfassbar ist, kann die Auswertung von Schlachtkörper- und Mastdaten geschlechtsbezogen erfolgen. Der Nutzer kann durch Eingabe des Mastbeginnes auch Informationen über die Zuwachsleistung (Nettozunahme) ermitteln.

d) QS-Prüfelemente, QS-Salmonellendaten, QS-Futteranalysedaten

Durch Verknüpfung der INFOSYS-Datenbank mit dem Datenbanksystem von QS ist grundsätzlich die Möglichkeit gegeben, neben den Schlachtdaten der Partie den jeweils aktuellen Stand und die Ergebnisse der QS-Teilnahme darzustellen. Dazu bedarf es einer zusätzlichen Datenschutzerklärung gegenüber den entsprechenden Datenbankbetreibern.


Dokumentation und Rückverfolgbarkeit – ein Muss auch für die Landwirtschaft
Schlachtdaten – online ist ein erster Baustein für ein umfassendes System, in dem die immer strengeren Forderungen nach Dokumentation und Rückverfolgbarkeit auch für die Landwirtschaft umgesetzt werden können. So werden z.B. für die Direktbeihilfen im Rahmen der Reform der gemeinsamen Agrarpolitik (GAP) die Einhaltung der sogenannten Cross-Compliance-Bestimmungen (CC) verlangt. Für den Bereich der tierischen Erzeugung werden überwiegend Rechtsbestimmungen genannt, die inhaltlich die Dokumentation und Rückverfolgbarkeit betreffen. Als weiteres Beispiel sind die geplanten Neuregelungen zum Fleischhygienerecht zu sehen. Danach müssen die Lieferanten von Schlachtschweinen Prozess relevante Informationen aus der Erzeugerstufe an den abnehmenden Schlachtbetrieb mitliefern, um künftig eine Schlachterlaubnis zu erhalten oder eine Risiko orientierte amtliche Fleischbeschau durchzuführen.

Infosys ist hierbei eine Art Gleissystem, auf dem die verschiedensten Züge fahren können. Das Gleissystem funktioniert aber nur, wenn es nach einheitlichen technischen Spielregeln betrieben wird. Dies gilt insbesondere für die Stufen übergreifende Verknüpfung von relevanten Informationen sowie für die EDV-technische Einbeziehung bereits existierender lokaler Datenbanksysteme wie Sauenplaner, Schlachthofdatenbank, zentrale QS-Datenbank, zentrale Salmonellendatenbank oder bereits geplante Systeme wie zentrale QS-Futtermitteldatenbank.


Warum sollten Landwirte bei Schlachtdaten online mitmachen?
Berechtigterweise stellen Landwirte als Unternehmer bei allen neuen Maßnahmen die Kosten-Nutzen-Frage. Da ein EDV-gestütztes Infosystem Geld kostet, müssen die beteiligten Stufen der Schlachtschweineerzeugung an einem systematischen Informationsaustausch jeweils Vorteile für sich erkennen.

Im Rahmen der Vermarktung z.B. nach AutoFOM wollen Landwirte und Berater zeitnah und in übersichtlicher Form erkennen, in welchen Bereichen von Produktion und Vermarktung noch Optimierungspotenziale liegen. Jedes Schwein, das nicht in das Schlachthof spezifische Abrechnungssystem passt, wird nicht optimal bezahlt. Das Auswertungsmodell von Schlachtdaten online zeigt diese Schwachstellen im Detail auf. Die Beratung hat dann die Aufgabe, die Ursachen dafür und Lösungsansätze zu deren Beseitigung zu suchen.

Eine entsprechend differenzierte Kennzeichnung per Tätowierungsstempel vorausgesetzt, haben Erzeugerbetriebe darüber hinaus die Chance, produktionstechnische Fragestellungen im eigenen Betrieb zu prüfen, z.B. den Vergleich von Teilgruppen aus verschiedenen Stallabteilen mit verschiedenen Ferkelherkünften, Geschlechtern, Futterstrategien, Impfprogrammen, usw.

Bei Betrieben mit Tier individueller Kennzeichnung sind darüber hinaus innerbetriebliche und tierzüchterische Fragestellungen, wie z.B. Sauenrangierungen, aber auch überbetriebliche Auswertungen von besonderer Bedeutung. Aufgrund der hierbei vorliegenden Abstammungsdaten aus den Sauenplanern und den Informationen über die eingesetzten Prüfeber kann die Besamungsstation GFS eine gelenkte Feldprüfung durchführen und damit ihr TOP-Genetik-Programm sehr effizient gestalten. Die höhere Anzahl der umfassend geprüften Besamungseber und die konsequent gemerzten Negativvarianten kommt allen Ferkelerzeugern und damit der gesamten Schweineproduktion zu Gute.


Warum sollten Schlachtbetriebe mitmachen?
Schlachtbetriebe beteiligen sich am Infosystem, um die anliefernden Erzeugergemeinschaften, Erzeugerbetriebe und Viehhandelsunternehmen fester an sich zu binden. Dies ist bei Selbstversorgungsgraden bei Schweinefleisch unter 100 % und gleichzeitig vorhandener regionaler Schlachthakenüberkapazität von nennenswerter wirtschaftlicher Bedeutung. Schlachtbetriebe sehen die Bereitstellung von elektronischen Daten aus der Schlachtung als eine Serviceleistung für ihre Lieferanten.


Im Rahmen von Stufen übergreifenden Qualitätssicherungssystemen benötigen die Schlacht-, Zerlege- und Weiterverarbeitungsbetriebe zunehmend Informationen aus der vorgelagerten Stufe, um diese den Kundenwünschen entsprechend in die weitere Vermarktung weiterzugeben (z.B. Auditberichte, Salmonellenstatus usw.).

Zusammenfassung

  • Schlachtdaten-online ist ein erstes wesentliches Element eines Stufen übergreifenden Informationssystems zur Optimierung der Produkt- und Prozessqualität und kann von Landwirten, Beratungsträgern und Schlachtbetrieben genutzt werden.

  • Per Internet steht ein abgestuftes Auswertungsmodell zur Verfügung. In Form von Tabellen und Grafiken werden die komplexen Daten aus der Vermarktung nach AutoFOM und FOM sowie die Schlachtkörperbefunddaten übersichtlich dargestellt.

  • Landwirte und Berater nutzen das System zur Optimierung des Verkaufsmanagements und der Produktion im Erzeugerbetrieb. Für Schlachtbetriebe ist die Teilnahme ein Element zur Lieferanten-/Kundenbindung.

  • Künftig wird das System durch weitere Elemente aus dem Bereich der Dokumentation und Rückverfolgbarkeit erweitert werden. Das ist eine Forderung der Wirtschaft und wird auch durch künftiges EU-Recht verlangt.

  • Schlachtdaten-online wird von Infosys als wettbewerbsneutralem Dienstleister für Landwirte und Berater angeboten.

  • Der Datenschutz ist über detailliert einzurichtende Zugriffsrechte geregelt.

  • Als Auswertungen stehen die Informationen schlachttags- und Zeitraum bezogen in Form von übersichtlichen Standardtabellen, Grafiken zur Streuung bzw. Zeitreihendarstellungen sowie in Abhängigkeit von Schlachtgewicht zur Verfügung. Alle Auswertungen basieren auf der Kennzeichnung der Tiere (Einzeltiere, einheitliches Betriebskennzeichen oder verschiedene Gruppenkennzeichnungen innerhalb eines Betriebes).

  • Jeder Nutzer kann die Daten herunterladen und zwar in einem Standardformat (ADIS ADED, CSV, XLS, etc.) für besondere Anwendungen wie z.B. KonRat.

  • Weitere Anwendungen, die über die Auswertung der reinen Schlachtdaten hinausgehen, sind in Vorbereitung (z.B. Übernahme von QS-Daten, Salmonellen, Optimierung des Schlachtgewichtes usw.).

  • Interessierte Schlachtbetriebe liefern die Daten über eine international genormte Schnittstelle, INFOSYS hilft bei der Einrichtung.
Interessierte Landwirte brauchen einen Internetzugang und müssen eine Datenschutzerklärung abgeben. Die Nutzung kostet 75 € je Betrieb und Jahr. Bei Gruppenanmeldungen werden Rabatte eingeräumt.

Abbildung 1: Navigationsbaum in der Internetanwendung Schlachtdaten online Ausschnitt aus der entsprechenden Internetansicht)


Abbildung 2: Schachttagsbezogene Standardauswertung - geöffnete Kurzübersicht(Navigationsbaum aus Abb. 1 ausgeblendet)


Abbildung 3: Schlachttagsbezogene Standardauswertung - Aufteilung der Verlustpunkte (Navigationsbaum aus Abb. 1 ausgeblendet)


Abbildung 4: Schachttagsbezogene Auswertung über die Streuung der Schlachtschweine innerhalb einer Lieferpartieb (Navigationsbaum aus Abb. 1 ausgeblendet)


Abbildung 5: Zeitraum bezogene grafische Auswertung über die Entwicklung ausgewählter Schlachtkörperparameter in Abhängigkeit vom Schlachtgewicht (Beispiel: Indexpunkte je kg SG und Schinkengewicht)


Voraussetzungen und Konditionen für die Teilnahme bei Schlachtdaten online

Technik, Datenschutz und Kosten
Interessierte Landwirte benötigen zunächst einen PC mit Internetzugang. Darüber hinaus ist die Nutzung der Auswertung daran gebunden, dass der belieferte Schlachtbetrieb die anfallenden Schlachtdaten per Datenfernübertragung (DFÜ) über die international standardisierte Schnittstelle ADIS ADED zur Verfügung stellt. Dies wird zur Zeit uneingeschränkt von der Firma Tönnies in Rheda-Wiedenbrück erfüllt. Westfleisch Münster liefert die Daten nur für landwirtschaftliche Betriebe, die ein einzelbetriebliches Vertragsverhältnis abgeschlossen haben. Weitere interessierte Schlachtbetriebe werden bei der Einrichtung der Schnittstelle von INFOSYS unterstützt.
Eine einzelbetriebliche Datenschutzerklärung ist auf jeden Fall erforderlich. Diese kann bei den INFOSYS-Gesellschaftern angefordert werden. Die Auswertungen der betrieblichen Daten sind dann etwa zwei bis drei Werktage nach der Schlachtung nutzbar.

Nach der aktuellen Preisliste von INFOSYS kostet die Teilnahme an Schlachtdaten-online jährlich 75 € je Betrieb, unabhängig vom Umfang der Daten und von der
Nutzungshäufigkeit (zzgl. der gesetzlichen MwSt.).

Melden sich mehrere Betriebe als Gruppe über eine Organisation an, wird ein Rabatt gwährt. Dies gilt z.B. für Erzeugerorganisationen, Beratungsträger (Erzeugerringe oder Arbeitskreise der Landwirtschaftskammer), Viehhandelsunternehmen, Viehverwertungsgenossenschaften, Schlachthöfe, Zuchtunternehmen, usw.

Das Unternehmen TönniesFleisch in Rheda-Wiedenbrück wird die Nutzung der zentralen Datenbank über das Internetportal von INFOSYS für seine Lieferanten zukünftig finanziell unterstützen. Neben den Schlacht- und Schlachtkörperbefunddaten wer-den künftig hier auch die Ergebnisse aus dem Salmonellenmonitoring den Landwirten zeitnah zur Verfügung gestellt. Interessierte Lieferanten der Firma Tönnies können ausführliche Informationen über die landwirtschaftliche Abteilung erhalten (info@toennies.de oder 0 52 42 / 961 246).

INFOSYS hat eine Demoversion im Internet unter http://www.schlachtdaten.de eingerichtet. Interessierte erhalten auf Nachfrage unter Tel. 02 51 / 23 76– 8 59, per Fax unter 02 51 / 23 76- 19 859 oder per Mail bei info@infosys-tierdaten.de einen Benutzernamen und ein Passwort, um die Demoversion zu testen.

INFOSYS ist aus den mehrjährigen von der CMA unterstützten Projektarbeiten über “Datenbank gestützte Informationssysteme“ hervorgegangen und wird schwerpunktmäßig von den Organisationen der Schweineproduktion als Gesellschafter paritätisch getragen. Zu den Gesellschaftern zählen: GFS – Genossenschaft zur Förderung der Schweinehaltung eG, SNW – Schweineerzeuger Nord-West eG, ERW – Erzeugerring Westfalen eG, LKV – Landeskontrollverband Westfalen-Lippe e.V., Agravis AG, WLV – Westfälisch-Lippischer Landwirtschaftsverband e.V., QPNW – Qualitäts- und Produktionssicherung Nord-West GmbH und LWK – Landwirtschaftskammer Nordrhein-Westfalen.

INFOSYS hat den Gesellschaftszweck, die Produkt- und Prozessqualität in den Bereichen Zucht, Erzeugung und Vermarktung für die Tier haltenden Betriebe durch moderne Informationssysteme nachhaltig zu unterstützen und diese in ihrer Wirtschaftlichkeit zu fördern. INFOSYS versteht sich als wettbewerbsneutraler technischer Dienstleister und Integrator für die Landwirte selbst, deren Organisationen sowie für die vor- und nachgelagerten Wirtschaftsunternehmen.

Die CMA unterstützt mit ihrem Programm "Entwicklungsmarketing/Zentral-Regionales Marketing" Erfolg versprechende Marketinginitiativen der deutschen Land- und Ernährungswirtschaft. Schwerpunktthemen für die Tierproduktion bilden die Bereiche Qualitätssicherung, Herkunftssicherung, Informationsmanagement, Tierkennzeichnung und -identifikation.