Mit Preissteigerungen für Milchprodukte auf breiter Front rechnet der Milchindustrie Verband (MIV). Hintergrund sind die aktuell begonnenen Preisverhandlungen zwischen der Molkereiwirtschaft und den Einzelhandels- ketten für die kommende Vertragslaufzeit. Die steigende Nachfrage nach Milchpulver und gleichzeitig leergefegte Lager der Verarbeitungsindustrie ließen seit einigen Monaten weltweit die Preise für Milchpulver kontinuierlich anziehen, berichtete der MIV vergangene Woche in Bonn. Nachdem sämtliche Pulverbestände in der Europäischen Union verkauft gewesen seien, habe die EU-Kommission durch die Streichung der Beihilfen und Exportstützungen gegensteuern wollen. "Trotzdem ging der Preis durch die Decke", so MIV-Geschäftsführer Eckhard Heuser zur gegenwärtigen Marktlage. Obwohl die Milchanlieferungen an die Molkereien gestiegen seien, reiche aktuell das Angebot nicht zur Deckung der Nachfrage aus. Auch die Umstellung der Verarbeiter von Milch- auf Molkenpulver habe die Hausse nicht abschwächen können. Im Gegenteil: Auch die Notierungen für Molkenpulver hätten mit 1,30 Euro/kg nie gekannte Höchststände erreicht. Vor Jahresfrist sei für Molkenpulver noch 0,60 Euro/kg geboten worden. Nun gerieten auch die anderen Milchprodukte in den Sog dieser Entwicklung, denn im Vergleich zur Herstellung von Milchpulver lohne die aufwändige und kostenintensive Verarbeitung von Milch zu Milchfrischprodukten immer weniger. "Preisanpassungen für die Produkte des Kühlregals sind dringend notwendig, um die Versorgung nachhaltig zu sichern", betonte Heuser. Ansonsten müssten die Molkereien auf die Produktion von Milchpulver umsteigen, womit sie im Ausland höhere Erlöse erzielen könnten als mit Milchprodukten im deutschen Lebensmitteleinzelhandel. (ADR)
Jeder Tierhalter muss seinen Tierbestand regelmäßig überprüfen und darüber Aufzeichnungen führen. Aktuell sorgt eine Detailregelung, die unter Renate Künast als Landwirtschaftsministerin in die deutsche Tierschutznutztierhaltungs-verordnung eingebracht wurde, für große Unruhe unter den Tierhaltern. Die Kritik richtet sich gegen die Vorgabe, dass eine Aufzeichnung auch dann vorzunehmen ist, wenn es keine Beanstandungen gibt. Bauernverbandspräsident Otto-Dietrich Steensen hat sich daher schriftlich an Minister Dr. Christian von Boetticher gewandt mit der Bitte, sich auf Bundesebene für eine praxistaugliche Regelung einzusetzen. Steensen kritisiert, die Vorschrift sei „an bürokratischem Unsinn kaum mehr zu überbieten. Derzeit „müssen alle Tierhalter also tagtäglich aufschreiben, dass sie ihren Bestand überprüft haben und dass es keine besonderen Vorkommnisse gab“. Das erfordere einen hohen bürokratischen Aufwand und stoße auf keinerlei Akzeptanz bei den Betrieben, warnte der Präsident. Steensen fordert Minister von Boetticher in seinem Schreiben auf, sich in Berlin für eine Abänderung der Verordnung in diesem Punkt einzusetzen.

Mit 3,04 Euro je Kilogramm Schlachtgewicht für Jungbullen der Handelsklasse R3 haben die hiesigen Landwirte im Mittel des Jahres 2006 erstmals seit über zehn Jahren wieder mehr als 3 Euro je Kilogramm erzielt.   Davor hatten sie eine lange Durststrecke zu überwinden, da die Preise infolge Marktstützungsmaßnahmen und insbesondere der BSE-Krise auf historische Tiefstände gesunken waren. Das daraus resultierende knappe Angebot in der gesamten EU - seit 2003 wird mehr Rindfleisch im- als exportiert - und die Entkoppelung der Agrarbeihilfen von der Produktion haben dann in den Jahren 2005 und 2006 für einen deutlichen Anstieg der Erzeugerpreise gesorgt, der angesichts der weiter rückläufigen Rind viehbestände in der EU vermutlich noch nicht am Ende angekommen ist. (ZMP)

Nach vorläufigen Berechnungen lag die Milchanlieferung an Molkereien in Deutschland im Jahr 2006 mit 26,85 Mio. t um 1,9 % unter dem Vorjahresergebnis (ohne Milchanlieferungen von Erzeugern aus anderen  EU-Mitgliedstaaten). Dabei fiel der Rückgang im früheren Bundesgebiet (- 1,7 %) geringer aus als in den neuen Ländern (- 2,7 %). Der Fett- und Eiweißgehalt der Anlieferungsmilch veränderte sich im Jahr 2006 gegenüber dem Vorjahr nur minimal (Fettgehalt - 0,01 Prozentpunkte; Eiweißgehalt - 0,02 Pro zentpunkte). (bmelv)

(aho/lme) - Die Futtermittelindustrie Europas wird sich mittel- und langfristig auf eine schärfere Konkurrenz bei der Beschaffung von landwirtschaftlichen Rohstoffen einstellen müssen. Gleichzeitig entstehen hierdurch für die Viehhaltenden Betriebe höhere Futterkosten. In dieser Analyse waren sich die rund 80 Teilnehmer aus der genossenschaftlichen Futterwirtschaft an der Fachtagung "Futterwirtschaft" des Deutschen Raiffeisenverbandes (DRV) am 14./15. März 2007 in Münster einig. Mehr...

(ZMP) An die deutschen Molkereien wurde 2006 weniger Milch angeliefert, der Gehalt an Inhaltsstoffen war geringer. Das Milchaufkommen sank um 1,9 Prozent auf 27,13 Millionen Tonnen. Beim Eiweißgehalt gab es einen Rückgang um zwei Hundertstel, der Fettgehalt ermäßigte sich um ein Hundertstel. [Mehr...

(ZMP) Die Preise für Magermilchpulver in Deutschland und der EU sind seit Ende 2006 stark gestiegen und inzwischen nicht mehr weit entfernt von ihrem historischen Höchststand aus dem Jahr 2000. Ursachen für den Preisauftrieb sind eine verringerte Erzeugung in Europa und eine starke Nachfrage vom Weltmarkt. Dort am Weltmarkt haben die Preise eine historische Höchstmarke von etwa 3.500 US-Dollar/Tonne erreicht, was die europäische Milchwirtschaft in die Lage versetzt, Magermilchpulver ohne Exporterstattungen zu exportieren.

06.03.2007

Tierschautermine

In den Monaten März und April finden in der Arena Hohenlohe in Ilshofen zwei bedeutende Zuchttierschauen statt:

1. Sa. 10. bis So. 11. März 2007 RBW-Schau
2. Fr. 20. bis Sa. 21. April 2007 Deutsche Fleckviehschau

An beiden Veranstaltungen wird der LKV Baden-Württemberg mit einem Infostand präsent sein.
Molkereiprodukte profitieren vom derzeitigen Boom nach Bio-Lebensmitteln am stärksten: Wie Landwirtschaftsminister Josef Miller bei einem Besuch der Bio-Molkerei Scheitz in Andechs sagte, machen sie einen Anteil von 15 Prozent aller in Deutschland verkauften Bio-Lebensmittel aus. Nach Millers Angaben stehen Milch und Milcherzeugnisse damit noch vor Bio-Obst und -Gemüse auf dem ersten Platz. Bundesweit wird mit Bio-Lebensmitteln insgesamt ein Umsatz von jährlich rund 3,5 Milliarden Euro erzielt. Bayern ist Deutschlands größter Produzent von Bio-Milch: Mit knapp 200 Millionen Kilo liefern die bayerischen Bio-Bauern rund 45 Prozent der gesamten deutschen Produktionsmenge und stehen damit unangefochten auf Platz eins. (stmlf)
Die fünf neuen Bundesländer wollen freiwerdende Milchquoten über eine gemeinsame Übertragungsstelle handeln, die ihren Sitz im Landesamt für Verbraucherschutz, Landwirtschaft und Flurneuordnung in Frankfurt (Oder) hat. Einen entsprechenden Staatsvertrag hat die Landesregierung vergangene Woche auf den Weg gebracht. Da die EU-Milchquotenregelung noch mindestens bis 31. März 2015 existiert, soll die Verfügbarkeit von Milchquoten in Deutschland verbessert werden. Dazu hat der Bundesrat am 10. Februar 2006 den Beschluss gefasst, die bisherigen 16 Übertragungsbereiche der alten Länder und die bisherigen fünf Übertragungsbereiche der neuen Länder inklusive Berlin zu jeweils einem Übertragungsbereich West beziehungsweise Ost zusammenzulegen.
Die neuen Länder sind übereingekommen, dass die zu errichtende Übertragungsstelle Ost ab 1. Juli in 14513 Teltow, OT Ruhlsdorf, Dorfstraße 1 arbeitet, wo seit sechs Jahren Quoten für Berlin und Brandenburg gehandelt werden. Mit der Zusammenlegung kann der Verwaltungsaufwand erheblich reduziert werden. Da die Übertragungsstelle Ost weit effektiver als die fünf separaten Verkaufsstellen arbeitet, können auch die Milcherzeuger mit sinkenden Gebühren entlastet werden (bisher 1,53 Euro je 1.000 Kilogramm;
ab Juli zirka 90 Cent). (mluv)